Februar März 2017

 

Die Winterwartung steht an, außerdem bekommt unsere KONI einen neuen Auspuff aus Edelstahl für satte 3500€.  Der alte Topf musste nach 150h leider wg. der TM  raus. Der Aus- und Einbau des Topfes  ging zum Glück im eingebauten Zustand. Trotzdem musste mit einem großen Hebel nachgeholfen werden, damit der Krümmer ineinander fluscht.

Ausserdem mussten noch die Zündkerzen mühsam kontrolliert werden. Dann haben wir noch das Funkgerät getauscht. Dies ging zum Glück ganz problemlos in 10 Minuten, da wir beim gleichen Hersteller Becker geblieben sind.

 

 

 

Samstag 13.Mai 2017

Die Vorhersage für das Wochenende war miserabel, von Starkregen mit heftigen Gewitter und Hagel war die Rede. Aber es kam ganz anders.

Um 8 Uhr hatten wir in Murnau noch 8/8 Bewölkung, in Augsburg wo Copilot Frieder wohnt schien aber schon schön die Sonne. Und das Satellitenbild zeigte für den Nordwesten ein großes Loch. Also fassten wir den Entschluss heute wird geflogen und wir verabredeten uns für 09:30Uhr. Nun schien auch beim Ausräumen in Ohlstadt die Sonne und es bildeten sich erste kleine Wölkchen. Wir starteten gegen 11:20 Uhr und der Weg sollte Richtung Nordwesten zur Alb führen. Es ging eigentlich ganz gut im Schnitt mit 1,2m/s, allerdings machte der Wind mit 25Km/h aus Nordwest die Sache manchmal etwas schwierig. Aber wir kamen  voran. Der Weg führte über Paterzell, Landsberg ,Lechfeld. Im Norden  stand der erste Schauer und so änderten wir den Kurs leicht auf West. Thannhausen, Weissenhorn, Illertissen. Nun begann es auch hier leicht zu tröpfeln, aber die dunklen Wölkchen zogen trotzdem. Also weiter nach Laupheim. Im Nordwesten stand nun eine weiße Wand mit dicken Schauern. Zur Alb konnten wir so nicht weiter. Also weitere Kursänderung Richtung Südwest. Hier stand nun eine dicke lange Wolkenwurst. Diese flogen wir entlang, und es ging immer mit einem Nullschieber oder sogar Steigen im Geradeausflug. Rechts von uns die Schauer , weiter links die Wolkenlöcher mit Sonnenschein und wir unter der grauschwarzen Wolkenlinie. In der Zwischenzeit hatten wir im Geradeausflug sogar mehrere hundert Höhenmeter gemacht, schon taucht links vorne der Bodensee auf. Das ging alles so schnell, flogen wir ja auch teilweise mit 220km/h um bei unglaublichen 5,8m/s Steigen unter den Wolken zu bleiben und nicht eingesaugt zu werden.

Das macht richtig Spass. Am Autobahnkreuz Hegau wenden wir gegen 15:20 Uhr. Zurück ging es auf fast dem gleichen Gegenkurs. Wieder vorbei an Mengen , Biberach, Illertissen bis nach Augsburg. Die Wölkchen zogen alle hervorragend und wir hatten jetzt auch noch Rückenwind. In Augsburg wird gewendet und Kurs auf die Heimat genommen. Heute stehen die Wölkchen auch noch im Voralpenland und so kommen wir super nach Hause. Um die 500km voll zu machen, braucht es aber noch einen Schlenker nach Lengries, dann zurück nach Habach um die Strecke zu schließen und nun zum Feierabendbier nach Hause.

Faszinierend ist die Tatsache, dass unser Flug mit 505km heute auf Platz 25 von weltweit 803 Flügen gelandet ist. Das heißt, wir haben alles richtig gemacht und hatten mit dem Wetter riesiges Glück.

Dienstag 23.Mai 2017

Dirk und Frieder haben heute frei genommen und wollen schön fliegen. 

Schon bei Start frischt der Wind ordentlich auf und weht aus Nordwest. So fliegen wir heute mal ganz anders los. Über dem alten Flugplatz Eschenlohe fahren wir den Motor schon früh ein und ein Bart bringt uns sicher auf Hanghöhe. Hier machen wir im Hangwind die Höhe. Dann zur Mittagspitze, weiter zum Wank und zur Zugspitze. Auch hier machen wir Hangflug und sind schnell auf 3000m. Weiter geht es über die Heiterwand zum Venetberg. Im Engandin entscheiden wir uns auf Grund der Optik leider für die falsche Hangseite im Westen und haben bei dem NW Wind Probleme die Wolkenthermik zu treffen. Nachdem wir die Talseite nach länerer Suche wechseln, kommen wir wieder hoch und es geht weiter. Bei Zernez finden wir eine Welle und steigen konstant mit schönen 1,5 m/s.

Weiter Richtung Splügenpass und Oberalppass. Auch hier bereitet uns der Wind Probleme. Die Thermik ist schwach und so wenden wir. Zurück geht es auf der gleichen Route.  Am Abend erfahren wir von unserer Vereinskameradin Lisa, dass sie ebenfalls mit uns in den Westen Richtung Oberalppass unterwegs war und dann einfach weitergeflogen ist und mal schnell noch am Matterhorn war. Das ist aus unserer Sicht eine sehr tolle Leistung, Gratulation, war es doch kein Hammertag. Leider hatten wir keinen Funkkontakt zu Ihr , da das Mikro kaputt gegangen ist. Sonst hätte sie uns vielleicht noch ein Stückchen gelockt.

Samstag 27.Mai 2017

Endlich mal ein Toptag. Heute flogen Frieder und Martin bei strahlend blauen Himmel. Der Weg führte in den Osten bis kurz vor Trieben, über folgende Route.

Walchensee - Jachenau - Roß- und Buchstein - Wilder Kaiser - Loferer - Leoganger - Hochkönig - Dachstein Südseite - Grimming - Admont und über die Dachsteinnordseite/Hallstädter See wieder retour.

 

Sonntag 18. Juni 2017

Heute war ein Flachlandtag. Die Basis im Gebirge ist sehr niedrig und es weht seit Tagen ein ordentlicher Wind.Daher entscheiden sich Frieder und Dirk heute mal in den Osten und um München herum zu fliegen. Der Weg führte erst entlang der Vorberge bis Rosenheim, dann vorbei am Chiemsee, Altötting , Burghausen Richtung Vilshofen. Dort angekommen, Kursänderung Richtung Nord, entlang der Hügel des Bayerischen Waldes. Irgendwie finden wir aber die Thermik trotz schönster Wölkchen nicht mehr und müssen uns mühsam bei Deggendorf aus 250m GND rausbaggern. Das kostet richtig Zeit und Nerven. Wieder oben geht die Reise weiter nach Regensburg und mit Kursänderung auf West wieder Richtung Heimat. Jetzt lösen sich leider die schönen Wölkchen auf und ab Ingolstadt ist es dann blau. Nun ist es Glücksache auf Thermik zu stoßen. Aber immer wieder finden wir ein Bärtchen das uns bis an den Deckel von MUC TMA bringt. Und es geht immer ein Stückchen weiter. Vorbei an Schrobenhausen, Aichach nun mit Kurs Süd. Jetzt ist die Zeit schon fortgeschritten und 17:45 Uhr. Das letzte Bärtchen war dann bei Dasing. Nun gleiten wir und hoffen. Aber der Ostwind frischt auf und stört das bisschen was noch rauskommt.

Uns so mussten wir bei Penzing wieder den Wankel zünden und heimschippern. Aber es war ein sehr interessanter Flug.

Donnerstag 06.07.2017

Projekt Matterhorn

Schon am Dienstag deutete alles daraufhin dass der Donnerstag ein super Tag werden sollte. Leider konnte aus der KONI Crew niemand frei machen, Klaus und Jürgen waren ja schon am Mittwoch toll im Engadin unterwegs.

Ja so fragt man halt im Verein. Aber auch unter 120 aktiven Mitgliedern hatte keiner Zeit. Na was solls. Flieg ich halt alleine. Und so war ich am Donnerstag schon um 07:45 Uhr am Platz um alles herzurichten. Ich musste  ja das Höhenruder abmontieren und die Heckbatterie ausbauen, damit der Schwerpunkt für Einsitzig  im zulässigen Bereich bleibt.

Auch sollte  man sich vor dem Start schon mal Gedanken über alle Dinge machen , die man so im Flug braucht. Schließlich hockt ja niemand hinten der einem die Sachen reichen kann. Also Sauerstoff aufdrehen und die Kanüle anschließen, alle Karten mit nach vorne nehmen und die Brotzeit und das Getränk sinnvoll verstauen. Jeder der schon mal ASH25 geflogen ist, weiß ,dass der Platz vorne nicht üppig ist. Um 08:50 Uhr plopt bereits die erste Wolke am Aufacker hoch. Am Mittwoch war der erste Start erst ab 11.00 Uhr und heute so früh? Ungewöhnlich. Um 09:30 Uhr stehen Richtung Westen dann schon die schönsten Wölkchen. Leider ist noch kein Schlepppilot da, wollte ich doch mit Hans und Herby gemeinsam Richtung Westen starten. Um kurz vor zehn  starte ich mit der KONI um für die anderen schon mal die Thermik zu testen. Schon der Start war ungewöhnlich , hatte ich doch am Landebahnende schon über 30m. Was 100kg weniger so ausmachen. Sonst haben wir höchstens 10m. Die Luft war noch kühl und labil und so stieg die KONI mit 2-2,5 m/s direkt ohne zu kurbeln zum Aufacker. Hier hatte ich sofort einen super Bart mit 2,5 m/s bis auf 2300m. Es war erst kurz nach 10 Uhr !!!. Der Weg führte schnell weiter, Kramer, Daniel , Heiterwand ,  Venetberg. Kein Bart unter 2m/s . Das fängt ja gut an. Weiter über das Schönjöchl zur Passeierspitze. Hier im Engadin waren die Bärte anscheinend noch nicht so weit. Gerade einmal 1m/s und nicht mehr so einfach zu finden, wie vorher. Aber es ging weiter. Am Pitz Buin rechts abgebogen, Kurs Davos. Dort wurden die Wolken wieder markanter und besser. Dadurch ,dass die Basis heute  mit  3500m sehr hoch ist, kann man auch die Täler auf direktem Wege gleich durchgleiten. Es ist jetzt kurz nach 12 Uhr. Die Reise geht direkt weiter Richtung Ambri und Furkapass. Dort war ich dann gegen 13.00 Uhr. Bis hierher lief alles problemlos. Heute sollte das Matterhorn klappen. Ich flog weiter an der Südseite über das Binnenhorn . Im Norden bekommt man  nun einen  Blick auf  Jungfrau, Mönch und Eiger . Beeindruckend auch der der große Aletschgletscher. Die Basis sinkt nun nach Westen etwas auf 3300m ab und so kommt in mir die große Frage auf, ob ich das Matterhorn heute überhaupt sehen kann oder ob es in Wolken ist. Unten im Tal  taucht nun die etwas größere Ortschaft Brig auf. Kurz danach muss man nach links in das Tal abbiegen und dann geht es auch schon  nach Zermatt und dem Matterhorn. Hinter der letzten Wolke bei Brig ist das Tal plötzlich wie leergepustet. Die Wolken ca 1000m höher und der erste Blick auf das Ziel wird mir gestattet. Den ganzen Tag  bin ich noch keinem Flugzeug begegnet, und plötzlich sehe ich 3 Flugzeuge gleichzeitig. Heute wollen wohl mehrere Piloten dort hin. Es ist schon etwas beängstigend in dieses tiefe Tal mit seinen hohen Bergen hineinzufliegen. Aber mit jeder Wolke steige ich weiter auf und bin schnell in Zermatt auf 4000m. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, stand nun dieser beeindruckende Berg direkt vor mir. Ich kam mit dem Fotografieren und gleichzeitigem  kurbeln bei den starken 3,5 - 4 m/s Bärten fast nicht hinterher. Und dann umrundete ich ganz stolz das Matterhorn. Dabei sah ich wie einige Seilschaften auf der Südwestflanke diesen  tollen Tag für Ihre  Besteigung nutzen. Es war jetzt 14:00 Uhr. Zurück ging es auf dem gleichen Wege. Im Nu war ich wieder bei Ambri. Mit Groundspeed 230 km/h. Ich  musste ja meine guten 4000m vernichten um wieder unter die Wolken auf 3300m zu kommen. Am Oberalppass waren die Wölkchen und die Thermik wieder etwas mauer , dies lag wohl daran das der Wind hier von Südwest auf Nord wechselte . Aber nach weiteren 20km hatte ich wieder die Performance des Tages und war auch schnell in Samedan.  2 Bärte weiter war ich schon am Reschensee. Nachdem  es noch nicht spät war, wollte ich noch ein paar schnelle Kilometer draufsetzen. Also wendete ich  und flog nochmal zurück nach Samedan und ein Stück weiter Richtung Westen.  Nun war es 17:00 Uhr und da ich schon über 7h in der heute dünnen  Luft,  ich war ja die meiste Zeit über 3000m , reichte es nun und ich wollte  nach Hause. Vorletzer Bart am Nuna und letzer an der Passeier Spitze und schon ging der Rest im Gleitflug. Nach 8.30 h war ich dann glücklich aber ausgelaugt und platt zu Hause.  Heute war wohl einer der besten Tage in meinen 30 Jahren Fliegergeschichte.